Leben mit Kundalini

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Hallo, mein Name ist Nils Sautter (*76) und ich hatte 1995 im Kontext der ur-buddhistischen Meditationspraxis Vipassana eine sogenannte Kundalini Erfahrung. Dies ist also bald 30 Jahre her.

Es wurde plötzlich extrem hell in mir und es fühlte sich an, als würde ein Blitz in mich und mein Becken fahren, worauf sich sowas wie dicke Seile um meine Wirbelsäule legten, nach oben wickelten und ihren Weg in Richtung meines Gehirns (Krone) bahnten.

Je höher sich dieser Wirbel in Richtung Kopf arbeitete, um so heller wurde es. Der Eindruck, dass die in mich fahrende Energie gleichzeitig Verspannungen auslöste und direkt auflöste war überdeutlich. Dies erschauerte meinen Körper und zeigte sich in unterschiedlichsten Formen von entladendem Zittern.

Alle Farben und meine gesamte Wahrnehmung kam mir schlagartig intensiver und auch irgendwie näher vor – alles schien regelrecht zu leuchten.

Auch meine eigene Innere Stimme war plötzlich überdeutlich hörbar. Anfangs kam mir das sogar wie zwei Stimmen vor – eine panische, die mit Angst auf die Erfahrung reagierte – und eine entspannte und ruhige, die mich letztlich sogar über mehrere Jahre nicht nur begleitete, sondern regelrecht ausbildete im Umgang mit der Erfahrung und Nebeneffekten.

 

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Zu diesen Nebeneffekten zählten zB. extreme Visionen, die praktisch jede Wahrnehmung begleiteten (aber auch die deutliche Innere Stimme). Meine gesamte Innere Kommunikation verlagerte sich weg von einer Fixierung auf meine eigenen Gedanken zu Stille und einer eher intuitiven und komplexeren Wahrnehmung auf der Basis von “einfach Wissen” oder “gefühltem empathischem” erkennen.

Tatsächlich gab es anfangs Phasen, wo mir diese Stille im Kopf fast Angst machte. Ich musste erst realisieren, dass wir uns in unserer Kultur an eine andauernd plappernde innere Stimme gewöhnt haben und diese fast zwanghaft festhalten, Stille im Kopf kaum aushalten können und mich an diesen neuen Zustand erst gewöhnen.

Die für mich deutlichsten Symptome waren wahrscheinlich die zyklischen Schübe an Energie, die meinen ganzen Körper oder Teile zu unterschiedlichen Formen von durchaus entlastendem Zittern anregten. Dies hielt über viele Jahre an. Zum großen Teil war dies ein feines andauerndes Zittern, das andere Menschen gar nicht wahrgenommen haben (zu meinem Erstaunen, denn innerlich hätte ich gedacht, dies müsse jeder wahrnehmen können).

Meine “Rettung” (!) war sicherlich, dass ich mit der Meditationstechnik Vipassana das Wichtigste zum Umgang mit der Erfahrung nicht nur gelernt, sondern auch trainiert, hatte. Aber auch, daß ich mich in den darauf folgenden Jahren in Hypnose, Trance, Systemik, Theaterdrama, … ausbilden liess.

Dies half mir, die Erfahrungen in einem gelebtem Rahmen einzusortieren und mit der Trauma-Verarbeitung (was eine Kundalini-Erfahrung aus meiner Sicht ist, wie eine natürliche Funktion eines “Resets”) umgehen zu lernen.

Auch Vipassana kann ich sehr weitgehend nahezu uneingeschränkt empfehlen, da es sich hier um eine Meditationstechnik ohne Unterordnung zu einer Religion handelt. Allerdings muss ich auch sagen, daß mir die Lehrerin dort bzgl. Kundalini absolut nicht helfen konnte!!

Diese Erfahrung machen zahllose Menschen, dass die Lehrer/innen von Kundalini-Yoga, Tantra, … und Seminaren der Persönlichkeits-Entwicklung, die potenziell derartige Erfahrungen und Symptome auslösen können, KEINE AHNUNG haben und nicht helfen können – teilweise sogar kontraproduktive oder gar schädliche Empfehlungen geben. Dies empfinde ich als unverantwortlich, was mir vor allem in der Werbung solcher Angebote aufstösst.

Allerdings haben nur ein Teil der Menschen mit Kundalini-Erfahrung, diese aufgrund von entsprechenden Bildungsangeboten oder Trainings. Ein großer Teil macht diese einfach im Leben, teils in Krisen, sogar durch Gewalterfahrungen, Nahtod, Sexualität, Drogen, … usw.

Dort können uns aber die eher antiquierten Weltbilder in Psychologie und Psychiatrie bzgl. derartigen Krisen gefährlich werden. Leider braucht es teils Jahrzehnte bis sich wissenschaftliche Erkenntnisse durchsetzen (zB. sanfte Trauma-Therapie). Daher finde ich das Engagement für die wissenschaftliche Untersuchung von Kundalini, Meditation und spirituellen Erfahrungen extrem wichtig und engagiere mich hier.

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Aus meiner Sicht ist die Kundalini ein geradezu autonomes bio-psychisches Selbstheilungs-System und erklärt nochmals die Prinzipien der Selbstheilung auf eine “eigene” Weise, die sich natürlich mit zahlreichen bereits bekannten Erkenntnissen deckt.

Ich bin in der Lage praktisch sämtliche Phänomene der Kundalini-Erfahrung wissenschaftlich und in einfachen verständlichen Worten zu kommunizieren und habe mir dies deshalb auch zur Aufgabe gemacht.

Ich arbeite nicht nur an einer frischen wissenschaftlichen Basis für die Hypnose sowie Systemik, sondern auch an einigen Grunprinzipien der Psychologie selbst.

Meine (hypnotische) Lerntechnik selbst hat sich aus meiner Kundalini-Erfahrung und meiner besonderen Inneren Stimme ergeben. In dieser Lerntechnik beantworten wir unsere eigenen Fragen in entspanntem Zustand selbst. Tatsächlich können wir das bei den wirklich wichtigen Fragen auch nur so lösen: selbst und aus unserem eigenen tiefstem Inneren. Bei den wirklich wichtigen Fragen würden wir keine externen Antworten zulassen – ausser, wir werden entsprechend manipuliert und unsere Grenzen verletzt.

Diese haben sich mir aus meiner Kundalini-Erfahrung und speziellen Inneren Stimme, meiner Lerntechnik und hypnotischen Umarmung ergeben haben.

Etwa 2020 bin ich dann auf die Videos von Diana Ahmadi gestossen, die nicht nur ihre Kundalini Erfahrung öffentlich gemacht, sondern auch eine Facebook Gruppe für Menschen mit Kundalini Erfahrungen eröffnet hat.

Seither unterstütze ich Diana in der Moderation dieser Gruppe, denn sowas hätte ich mir vor rund 30 Jahren sehr gewünscht:

Die Möglichkeit, mich mit anderen betroffenen Menschen in einem sicheren Raum austauschen zu können – ohne direkt für verrückt erklärt zu werden. So können wir sicherlich nicht jedes Problem lösen oder jede Frage klären. Aber in der Regel erhalten wir 3-4 Blickwinkel, die uns helfen können, unseren eigenen Standpunkt zu finden.

Bitte habt Verständnis, dass diese Gruppe in erster Linie für Menschen mit Kundalini Erfahrungen ist – oder solche, die genau dies aufgrund von Symptomen herausfinden wollen. Beantwortet also bitte die Fragen bei der Anmeldung kurz, aber ehrlich.

Mittlerweile vernetzen sich Menschen mit Kundalini-Erfahrungen für die Organisation von einem (wissenschaftlichen) Kundalini Kongress und dem Aufbau eines internationalen Netzwerks von und für Menschen mit derartigen Erfahrungen.

In absehbarer Zeit wird es meine kostenfreie Publikation “Hallo Kundalini” über meinen ebenso kostenfreien Newsletter geben.

Eine erste Version gab es bereits für meine Patreons, die meine Arbeit ab 1,- € / Monat unterstützen. Danke!!

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Gelernter Filmproducer (Creative Producer für Film & TV, ISFF), Projektmanager für Fördermittel, speziell EU (emcra.eu), Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung in Umschulung